Dieses rätselhafte Verhalten wird ‚Hobeln‘ genannt. Die Bienen hängen dabei kopfüber schaukelnd an den Hinterläufen, scharren mit den beiden Vorderbeinen und knabbern scheinbar mit den Mandibeln am Holz. Der Grund für diese systematische Schaukelbewegung ist bis heute unbekannt. Viele Imker fragen sich, ob sie etwas gegen diese Verhaltensweise unternehmen sollen. Aus der Literatur ist bekannt, dass Wildbienen, die ihr Nest auf Feldnasen der anderen exponierten Standorten anlegen, den Eingangsbereich und die Umgebung des Nestes mit Propolis oder Wachs überziehen.Vermutlich soll diese Barriere den Duft des Volkes kaschieren und Schadinsekten den Zugang zum Nest erschweren. Imker haben berichtet, dass die Bienen nach dem ‚Waschen‘ oder ‚Hobeln‘ den Eingangsbereich mit Propolis überziehen. Danach wäre es also ein Rückfall in das Verhalten wilder Bienenvölker. Eine andere Interpretation geht davon aus, dass die Bienen Spalten und Ritzen auf dem Anflugbrett glätten, in denen sich schädliche Keime ansammeln könnten. In der Tat polieren Bienen die Innenwände ihrer Nester und tragen dort Propolis auf., Gegen diese Interpretation spricht, dass Hobeln und das Auftragen von Propolis nicht zwangsläufig gekoppelt sind.
Das Verhalten tritt nicht notwendig bei allen Bienenvölkern und selten mit derselben Intensität auf. Manchmal beteiligen sich nur ein paar Bienen daran, an anderen Stöcken Hunderte. Soweit bekannt, ist das Hobeln kein problematisches, aber doch auffälliges Verhalten. Vielleicht wird es – wenn die Ursache geklärt ist – dem Imker wichtige Informationen liefern.