Beim letzten Vortrag des ersten Konferenztages sprach Prof. Dr. Reed Johnson von der Ohio State University über die Apis mellifera als Modell Bestäuber für toxikologische Untersuchungen, Honigbienen Toxikologie, Entgiftungswege – und die Relevanz für Bienenvölker und Bestäuber.

Die Bienen entstammen der Wespenfamilie, die sich heutzutage von Pollen und Nektar ernährt und nicht wie früher von tierischen Stoffen und Insekten. Zusammen mit blühenden Pflanzen haben sie sich in 100 Millionen Jahren entwickelt und bilden heute einen bedeutenden Baustein als Symbiose mit der Natur und Lebewesen.

Das Risiko für die Bestäuber heute = Gefahr x Ausgesetztheit.

Die Synergie zwischen Bienen und sterol Biosynthese, die Pilzvernichter und Insektenvernichter mindern, sind seit 20 Jahren bekannt.

Entgiftungs- und Ausscheidungsprozesse sind möglicherweise an der synergetischen Wechselwirkung beteiligt.

Das Cytochrom P450 (kurz CYP) ist ein Hämprotein mit enzymatischer Aktivität. Es gibt viele Untergruppen wie z.B. Mito, CYP2, CYP3  usw. und ist für das Immunsystem der Bienen wichtig. Erstaunlich ist, dass das CYP4 bei keiner Bienenart vorhanden ist.

Bei den verschiedenen Bienenarten ist dieses Hämprotein in unterschiedlicher Größenordnung vorhanden. Die Honigbiene hat das schwächste Immunsystem und ist daher anfälliger gegen Fungizide, Insektizide etc.

Details zu den Forschungsergebnissen findet man unter

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0054092

Schlussfolgerung:

Verschiedene Pestizide haben unterschiedliche Auswirkungen auf die verschiedenen Bienenarten.

Die verschiedenen Bienenarten sind unterschiedlich empfindlich gegen Insektizide. Die Empfindlichkeit richtet sich nach der Menge des vorhandenen P450. Worst Case Szenario “ für verschiedene Bienenarten –  mit Testversuchen von Insektiziden auf die Honigbienen, unter Betrachtung mit dem P450-Inhibitor (Enzym)  können die Werte angenähert werden.

Die Vorträge vom 29.03.17 zu diesem Thema haben wir leider nicht persönlich hören können, haben aber entsprechendes Material zu den Vortragenden im Internet für euch gefunden..

Es gab eine VORHERSAGE der Auswirkungen von realistischen Pestizid-Expositionen auf Honigbienen von Dr. James Cresswell, University of Exiter (GB)

https://www.nytimes.com/2016/12/31/business/scientists-loved-and-loathed-by-syngenta-an-agrochemical-giant.html?_r=0

MECHANISCHE Modellierung der Widerstandsfähigkeit von Bienenvölkern gegen multiple Stressoren: Aktueller Wissensstand und Blick in die Zukunft einschließlich Ausweitung auf andere Bienen von Prof. Dr. Volker Grimm, Zentrum für Umweltforschung Leipzig

https://www.uni-potsdam.de/nachrichten/detail-list/article/2015-02-03-unter-stress-oekologische-modelle-sollen-helfen-bedrohte-bienen-zu-schuetzen.html

Entwicklungen zum Schutz von Wild- und Honigbienen – wo sind wir und was brauchen wir in Zukunft? von Dr. Tom Steeger, United States Environmental Protection Agency, Washington

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