„Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen. Sammle deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen.“ (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.)

Minimalismus ist ein Begriff, den jeder für sich anders interpretiert. Wenn mal absieht von Kunst, Literatur und Musik, bedeutet es ‚einfaches Leben‘. Der Grundbegriff ist einheitlich definiert: Man hinterfragt das eigene Verhalten in Bezug auf Konsum, Besitz und Beziehung auf Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit.

Da es in diesem Blog um die Imkerei geht, wollen wir nicht über Minimalismus im Allgemerinern philosophieren, sondern uns auf die Auswirkungen unserer Lebensführung auf die Bienen und damit auf deren Fortbestand beschränken. Alle, die sich mit der Imkerei auseinandersetzen, wissen um die Situation der Bienen. Fehlende Pollendiversität schwächt ihr Immunsystem und gefährdet zusammen mit Klimawandel, Schädlingsbefall und Pestiziden ihre Überlebensgrundlage.

Es sind kleinen Dinge im täglichen Leben, die hier für Verbesserung sorgen können. Alles was wir tun, löst eine Kettenreaktion aus. Wenn wir Äpfel kaufen, müssen sie glatt und ohne Flecken sein. Wurmstich geht gar nicht. Damit unsere Äpfel so aussehen, wie wir es erwarten, werden sie mit Insektiziden behandelt. Es gibt Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die besagen, dass diese Insektizide die Honigbiene schwer schädigen. Eine Green Peace Untersuchung hat ergeben, dass ein deutscher Apfel, bevor er im Supermarkt landet, durchschnittlich 21 Pestizidduschen abbekommen hat. Durch diese Belastung sterben jedes Jahr ca. 30 % aller Bienenvölker.

Muss das wirklich sein? Könnten wir nicht einen Fleck auf dem Apfel in Kauf nehmen und damit viele Bienenvölker retten? Unserem eigenen Wohlergehen täten wir damit auch einen großen Gefallen.

Politisch versucht man seit einiger Zeit, die gefährlichsten Pestizide wie Glyphostat in einigen Bereichen zu verbieten. Die Chemie-Lobby macht eine solche Maßnahme allerdings denkbar schwer. Wir können uns also nur selbstständig vor diesen Schadstoffen schützen, indem wir Obst und Gemüse, das so behandelt wurde, meiden.

Wenn man darüber nachdenkt, ist es eigentlich gar nicht so schwer, eigenständige Entscheidungen über sein Konsumverhalten zu treffen. Sobald man sich dazu entschlossen hat, Gemüse aus dem eigenen Garten zu essen oder beim Bio-Bauern zu kaufen, ist es Zeit für den nächsten Schritt. Wir müssen uns nur immer wieder vor Augen führen, dass Bienen 80% aller Pflanzen bestäuben und damit unsere Ernährung garantieren, um die Wichtigkeit nicht aus dem Fokus zu verlieren. Dieses Beispiel unter dem Oberbegriff ‚Minimalismus‘ anzuführen, scheint übertrieben – ist es aber nicht.

Greifen wir den Klimawandel heraus, der ebenfalls die Bienen betrifft. Verändert sich das Klima, verändert sich auch die Vegetation – andere Baum- und Blumenarten breiten sich aus, die Nahrungsgrundlagen für die Bienen verändern sich. Außerdem finden bisher unbekannte Parasiten und Schädlinge den Weg in unsere Breiten. Wir können den Klimawandel nicht verhindern, aber durch unser Verhalten zumindest dazu beitragen, dass sich mittel- bis langfristig keine Katastrophe anbahnt.

Wie?

Wir könnten eine Jacke anziehen, statt die Heizung zwei Grad höher zu schalten, wir könnten mit dem Rad, statt mit dem Auto fahren, auf Plastikverpackungen verzichten, usw. Hier kommen wir dem Oberbegriff Minimalismus näher.