Zum heute erschienenen „Boom and Bust“-Bericht von Greenpeace, Sierra Club und CoalSwarm sagt Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:

 

„Der Report zeigt eines ganz deutlich: Kohle hat keine Zukunft. Weltweit erkennen die Menschen in Politik, Wirtschaft wie Zivilgesellschaft, dass es sich klimapolitisch, ökonomisch und sozial nicht lohnt, eine derart schädliche Form der Energiegewinnung weiter auszubauen. Vor allem nicht, weil uns mit den Erneuerbaren saubere und unerschöpfliche Energien zur Verfügung stehen. Doch die Entwicklung weg von der Kohleverstromung, hin zu den Erneuerbaren vollzieht sich längst nicht schnell genug. In Deutschland heizen eine Vielzahl dreckiger Kohlekraftwerke weiter unser Klima an und schaden unserer Gesundheit. Die bald startende Kohlekommission kann hier keine kurzfristigen Maßnahmen ersetzen: Bis die Kommission Ergebnisse erarbeitet hat, darf die Regierung nicht untätig sein.

 

Daher fordern wir, so schnell wie möglich einen CO2-Mindestpreis einzuführen, der auch Teil der Beratungen der Kommission sein sollte. Ein solcher Preis, eingeführt nicht nur in Deutschland, sondern in einem europäisch-regionalen Verbund, wäre der wirtschaftliche Weg, den Kohleausstieg jetzt einzuleiten. Eine Kombination mit Braunkohlekraftwerks-Stilllegungen von sieben Gigawatt würde schnell die nötigen Minderungen bringen, um unser 2020-Klimaziel zu erreichen. In den Niederlanden und Frankreich stehen die Zeichen für einen Mindestpreis gut: Die Bundesregierung muss die Gunst der Stunde nutzen und CO2 gemeinsam mit seinen europäischen Partnern endlich ein Preisschild verpassen.“