Das Jakobskreuzkraut hat einen schlechten Ruf. Wenn man es isst oder die in ihm enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PAs) über Tee, Honig oder andere Lebensmittel zu sich nimmt, kann es die Leber schädigen. Das Kraut breitet sich immer mehr aus. Es wird von Pferden und Kühen gefressen und auch Bienen sammeln unter Umständen Nektar und Pollen an seinen Blüten.

Doch weder ist Honig nun „vergiftet“ noch ist das Jakobskreuzkraut als „invasiv“ einzustufen. Machen einige Meldungen dazu in der letzten Zeit vielleicht diesen Anschein, muss man das Ganze jedoch ein wenig nüchterner betrachten. Es geht mal wieder um Grenzwerte, um die Panikmache einzelner und auch um einen Aktionismus, der möglicherweise das Gegenteil auslöst.

Aber der Reihe nach: Dass sich Jakobskreuzkraut hierzulande stark ausbreitet, ist eine unbestrittene Tatsache und die Gründe dafür sind nicht eindeutig geklärt. Und das Kraut kann auch die Gesundheit schädigen. Dass der Mensch jedoch sehr viel von den PAs aufnimmt, wenn er Honig ist, ist so nicht korrekt. Nur in Einzelfällen konnte bislang PA-belasteter Honig gefunden werden bzw. Honig, der mehr PAs enthält als es nach dem Richtwert noch in Ordnung ist. Die Einzelfälle nehmen einer Untersuchung aus Schleswig-Holstein zufolge allerdings zu.

Genaueres zu den Ergebnissen der Untersuchung, was so ungesund am Jakobskreuzkraut ist, wie stark es sich ausbreitet und warum es so umstritten ist, dass nun sogar einige Gemeinden dazu aufrufen, das Kraut auszureißen, habe ich in einem Online-Beitrag erläutert.

Kritisch sehen vor allem einige Umweltschutzverbände die Negativschlagzeilen über das Jakobskreuzkraut – übrigens eine einheimische Pflanze und keine invasive Pflanzenart aus dem Ausland. Und auch der Experte der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, mit dem ich für den Beitrag gesprochen habe, hat die Erfahrung gemacht, dass die Bestände des Jakobskreuzkrauts wieder einbrechen, wenn man sie und wenn ihre natürlichen Gegenspieler einfach „in Ruhe lässt“.

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