10 September 2017
Beginn: 12:00 Uhr (Einlass 11:30)

„Der Klang der Harfe lockt die Vögel an, heilt den verwundeten Krieger, verzaubert das Herz der Dame. Süß ist ihr Ton wie der Ruf des Kuckucks, sanft wie das Rauschen der Wellen am Strand, sehnsuchtsvoll wie der Gesang des Schwanes auf dem Fluss…“ – in poetischen Worten priesen die keltischen Dichter des Mittelalters den Zauber der „Clarsach“, der alten irischen Harfe.

Erleben Sie ein einzigartiges Konzert, in dem keltische Harfen-Musik auf indische Ragas trifft und beide Klangbilder miteinander verschmelzen.

Debasish Bhattacharjee

Debasish Bhattacharjee – Tabla

Die beiden indischen Musiker Debasish Bhattacharjee (Tabla) und Amanat Kawa (Sitar) präsentieren aus ihrer klassischen indischen Tradition den „Morgenraga“.

Amanat Kawa

Amanat Kawa – Harfe

Im zweiten Teil stellt der international renommierte Harfenist Tom Daun keltische Klänge auf der Clarsach vor: Melodien des berühmten blinden Barden Turlough O’Carolan, traditionelle Weisen aus Irland und Schottland, melancholische Balladen, muntere Jigs und Reels.

Tom Daun - Harfe (Foto: Uli Kopka)

Tom Daun – Harfe (Foto: Uli Kopka)

Möglicherweise finden die Musiker zum Abschluss der Matinee den Weg zu einem gemeinsamen west-östlichen Klangbild mit Tabla, Sitar und Harfe.

Eintritt frei – Spenden erwünscht

Rittergut Orr – 50259 Pulheim-Orr – Haus Orr 3

Die Anreise zu Fuß oder mit Fahrrad wird empfohlen.

Veranstalter: Förderverein Rittergut Orr e.V.

Zu den Musikern:

Debasish Bhattacharjee, der Tablaspieler und Leiter der indischen Musikgruppe ANUBHAB wurde 1965 in Durgapur bei Kolkata (ehemals Kalkutta)/ Indien geboren.

Im Alter von 7 Jahren begann er den Tablaunterricht zunächst bei seinem Vater. Mit 13 Jahren wurde er Schüler von Pt. Swapan Chowdhury, der heute im Ali Akbar Khan·College in Kalifornien unterrichtet. Bis heute ist er Schüler von Bablu Pal und Ashok Moitra, die beide sehr fortgeschrittene Schüler von Pt. Swapan Chowdhury sind.

1991 besuchte Debasish Bhattacharjee zum ersten Mal Deutschland und war seitdem mit wechselnden Musikern seines EnsemblesANUBHAB häufiger Gast in Europa.

Im Mai 2008 gründete er die „ANUBHAB·ACADEMY Indian music & more“ in Köln, an der er die Tabla unterrichtet und regelmäßig Musiker aus Kolkata einlädt, ihn auf seinen Tourneen europaweit zu begleiten.

Seit vielen Jahren bereits unterrichtet er Schüler aller Nationalitäten im Tablaspiel und indischer Musiktheorie. Außerdem spielt er außer in seinem indischen ANUBHAB Musikensemble auch in verschiedenen Fusion-Projekten wie z.B. Kolkata Jazz Projekt, Hara Samadhi, TablaKontraBass, Tablamanians u.v.m.

Amanat Kawa, wurde als Sohn des großen klassischen Sängers Abdul Gafoor Kawa 1977 in Jaipur, Indien geboren.

Er begann im Alter von 18 bei seinem Lehrer Ishak Kawa das Sitar-Spiel zu erlernen. Gleichzeitig ging er zur Universität von Rajasthan, wo er nach sechsjährigem Studium bei verschiedenen indischen Lehrern sein Diplom auf dem Instrument absolvierte. Dank der Lehren seines Meisters, des großen Ustad Shahid Parvez Khan Sahib, hat Amanat sehr gute technische Fähigkeiten erlangt und einen besonderen Zugang zur Improvisation mit einer hohen Virtuosität entwickeln können.

Als junger Meister der Sitar gewann er bereits im Alter von 19 Jahren beim klassischen Wettbewerb des internationalen Ghoomar-Festivals den ersten Preis.

Später spielte Amanat mit seinen Brüdern im ganzen Land Rajasthan. Sie traten beim Virasat-Festival von Jaipur auf und spielten für den Präsidenten von Indien, APJ Abdul Kalam und auch den indischen Premierminister Shri Narendra Modi.

Seitdem tritt Amanat Ali in ganz Indien (Hyderabad, Puna, Delhi, Mumbai, Jaipur, u.a.) und auch im Ausland (Jeonju Sori Festival in Süd-Corea, 2007) auf. Im Jahr 2011 veranstaltete er seine erste große europäische Tournee durch Frankreich, Belgien, Holland und England.

Tom Daun, „Master of Music“ der Universität Edinburgh, gilt als einer der führenden Vertreter von traditioneller und historischer Harfenmusik in Deutschland.

Auf seinen diversen Harfen (keltische „clarsach“, Böhmische Wanderharfe, gotische Harfe des Mittelalters, barocke „Arpa doppia“, Arpa paraguaya“) interpretiert er Melodien des Mittelalters, Tänze der Renaissance, meditative keltische Weisen, südamerikanische Rhythmen und eigene Kompositionen.

Nach dem Studium der Schulmusik (Fach Konzertgitarre) kam Tom als Autodidakt zum Harfenspiel. Mit seinem legendären Folk-Quartett „La Rotta“ musizierte er in den achtziger Jahren auf Festivals in ganz Europa. An der Uni Edinburgh absolvierte er den Studiengang Musikethnologie und „Scottish Traditional Music“. Damals entdeckte er seine Liebe zur keltischen Harfe. Seitdem arbeitet er auch solistisch mit Konzertprogrammen zur irisch-schottischen und mittelalterlichen Musik. Toms besonderes Interesse gilt Kompositionen aus Renaissance und Barock: er zählt zu den besten Interpreten auf der zweireihigen „Arpa Doppia“. Durch seine Duoarbeit mit der renommierten Flötistin Dorothee Oberlinger machte er sich auch im Bereich der Alten Musik einen Namen.

Tom veröffentlichte neun Solo-CDs, ist gefragter Dozent auf Harfenfestivals (Edinburgh,Weltharfentreffen Prag, Polen, Paraguay, Wien) und saß im „Magic Harp“-Projekt 2011 beim TFF Rudolstadt mit fünf Harfenisten aus fünf Kontinenten gemeinsam auf der Bühne.

„Tom Daun ein moderner Minnesänger, der auch ohne Gesang oder Sprache betört.“ (Süddeutsche Zeitung)